Geht’s noch? Gedanken von Michael Odenbreit

„Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin“ Dieser Spontispruch dürfte wohl vielen bekannt sein. Ich wälze das mal um auf die Musikszene. „Stell dir vor dein Star kommt zum Konzert, aber du kannst es dir nicht leisten“

Vor etlichen Monaten hatte ich die Chance auf die Eagles und Manfred Manns Earth Band, sowie The Boss Hoss – Kostenpunkt 110 Tacken auf einem Viehacker in Niedersachsen mit Dixiklos. Neeee hab ich mir gedacht – das gibste nicht aus. Nun hätte ich mal, dachte ich so die Tage bei mir. Glenn Frey ist tot und die Eagles wirste jetzt nicht mehr live sehen.

Aufgestachelt durch die Mitteilung das Paul McCartney 3 Deutschlandkonzerte gibt, entbrannte in mir wieder das Feuer wenigstens ihn endlich mal live zu sehen. Aber ich wurde jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die günstigste Karte für McCartneys Konzert in der Berliner Waldbühne kostet 106 Euro, für Düsseldorf sind die schlechtesten Plätze für 96,50 Euro zu haben. Für die beste Sicht muss man hier wie dort 233,50 Euro hinlegen. Äh hallo 106 Euro geht’s noch?! Da kostet dann ein Trip samt Hotelübernachtung, Anreise etc für ein Konzert, schnell mal soviel wie 10 Tage All Inclusive am Strand von Antalya.

Gut – ist Paul McCartney, aber nicht nur der zieht dieses Spielchen durch, nein mittlerweile rafft alles was Rang und Namen in der Musikszene hat, solche Preise durch. Billy Joel ein einziges Konzert in Frankfurt – nicht unter 100 Euro. The Boss Mr. Springsteen kommt nach good old Germany um für ein sogenanntes „Front-of-Stage-Ticket“ 121 Euro zu verlangen.

Ok ok das ist die Riege der alternden Stars, wo das Publikum etwas gereifter und wahrscheinlich auch zahlungskräftiger ist. Aber bei Rihanna oder Beyonce (Ticketkurse zwischen 80-160 Euros) dürfte der Altersdurchschnitt wohl unter der Volljährigkeit bei den Fans liegen und das geht dann wohl nur mit Unterstützung der Eltern.

Ja jetzt könnte man sagen „ ja letzte Chance einen alten Star mal zu sehen“ oder sowas wie „ bei den Musikflatrates verdienen die Künstler nix mehr. Iss mir scheissegal – ich finde solche Preise einfach oberfrech und unverschämt. Es verspricht ein grosser endloser Sommer der Konzerte zu werden – aber mit vielen vielen verärgerten Fans; aber hoffentlich mit halbvollen Hallen und Stadien. Vielleicht erkennen die Stars dann irgendwann mal das wir es waren, die Fans, die sie zu dem machen was sie sind.

Ich vergolde die Nasen der Stars nicht noch weiter……..

Euer Michael Odenbreit

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